- Nenni
- Nẹnni,Pietro, italienischer Politiker, * Faenza 9. 2. 1891, ✝ Rom 1. 1. 1980; Arbeiter, zunächst Mitglied des Partito Repubblicano Italiano (PRI), organisierte zusammen mit B. Mussolini einen Generalstreik gegen die Eroberung Libyens (1911). Nach dem Eintritt Italiens in den Ersten Weltkrieg (1915) ging er als Freiwilliger an die Front. 1919 vorübergehend in der faschistischen Bewegung tätig, schloss sich Nenni 1921 dem Partito Socialista Italiano (PSI) an und kämpfte als Chefredakteur der Parteizeitung »Avanti« publizistisch gegen die faschistische und die kommunistische Bewegung. Politisch verfolgt, ging er 1926 ins Exil nach Frankreich; 1931-39 war er Sekretär des PSI (im Exil). - Nach dem Sturz Mussolinis widmete sich Nenni dem Neuaufbau einer sozialistischen Partei, wurde 1943 Generalsekretär des Partito Socialista Italiano di Unità Proletaria (PSIUP) und gehörte dem Comitato di Liberazione Nazionale (CLN) an. 1945-46 war er stellvertretender Ministerpräsident, 1946-47 Außenminister. Seine Politik der Zusammenarbeit mit den Kommunisten führte im Zeichen des beginnenden Kalten Krieges 1947 zur Spaltung der Sozialisten und zu ihrem Ausscheiden aus der Regierung Die »Nenni-Sozialisten«, nun wieder unter dem alten Parteinamen PSI organisiert, bildeten 1948 eine Wahlkoalition mit der KP. Seit 1956 löste Nenni den PSI wieder von den Kommunisten und öffnete ihm durch Anerkennung der NATO-Bindung Italiens den Weg zur Regierungs-Beteiligung. In den Regierung des Centro sinistra (»Mitte-links«) war Nenni 1963-68 stellvertretender Ministerpräsident, 1968-69 Außenminister.G. Tamburrano: P. N. (Rom 1986);E. Santarelli: P. N. (Turin 1988).
Universal-Lexikon. 2012.